Beim neuesten Update von Gmail hat Google keine Mühen gescheut und wirklich einiges einfallen lassen. Seit Ende April steht den 1,4 Milliarden Nutzern des Mail-Dienstes nicht nur ein optisch bereinigtes Design zur Verfügung. Nein, auch an neuen Funktionen wurde nicht gespart. Google verspricht durch das „wichtige“ Update „sichereres, schnelleres und effizienteres Arbeiten.“ Und tatsächlich sind wirklich einige spannende Neuerungen dabei, die sowohl die Sicherheit als auch die Usability bzw. den User-Komfort maßgeblich erhöhen.
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Künstliche Intelligenz denkt für dich mit
Wenn man sich so umsieht ist eines klar: Heutzutage geht eigentlich fast nichts mehr ohne künstliche Intelligenz. Alexa & Co zählen quasi bereits zum guten Ton und zur Grundausstattung von Smartphones, Diensten, Heizungen etc. Ganz klar also, dass auch Google dabei mitmischen möchte – und das beim redesignten Gmail auch mit diversen Funktionen tut. Du hast vergessen, ein wichtiges Mail in deiner Inbox zu lesen? Kein Problem: Gmail erinnert dich ab sofort mehrfach daran (angeblich ohne „zu lästig“ zu sein) und sorgt mittels „Nuding“, dass „nichts verloren geht“, so Google. Darüber hinaus hilft dir die „Smart Reply“-Funktion dabei, Antworten zu verfassen, indem sie dir (hoffentlich sinnvolle) Vorschläge unterbreitet.
Was wir auch gut finden, ist das automatische Abmelden von Newsletter. Wie oft stolpern wir über die immer wieder gleichen Newsletter, die uns gar nicht interessieren und wir gleich löschen. Das Abmelden ist uns aber natürlich meistens zu mühsam … Die KI von Gmail erkennt das Desinteresse und lässt dich das Abo per Klick kündigen.
E-Mails, die sich selbst zerstören
Mission Impossible lässt grüßen (wenn auch nicht ganz so dramatisch inszeniert): Der neue „vertrauliche Modus“ versieht sensible E-Maisl mit einem Ablaufdatum. Du kannst selbst festlegen, wann die Nachricht sich von selbst löscht. Statt einem E-Mail erhalten die Empfänger nur mehr einen Link (Ausnahme sind andere Gmail-Nutzer), was auch das Rückrufen von E-Mails ermöglicht. Ebenfalls ein nettes Extra für vertrauliche Mails ist eine eigene Schutzfunktion mittels IRM-Steuerelementen (Information Rights Management), mit der du auf Knopfdruck verhindern kannst, dass der Empfänger dein E-Mail weiterleitet, herunterlädt oder ausdruckt. Zwar nicht sofort, aber in den nächsten Wochen wird es eine weitere Sicherheitsverbesserung geben: Dann kannst du für deine E-Mails eine Zwei-Faktor-Authentifizierung via SMS-Code aktivieren.
Einprägsamere & verständlichere Warnhinweise
Google hat beim neuen Update großen Wert auf die Sicherheit seiner User gelegt. So werden Warnhinweise zu verdächtigen E-Mails (Malware, Pishing) extra groß angezeigt. Die gigantischen roten Hinweise kann man eigentlich nicht übersehen. Wenn sich jemand bei diesen wichtigen Themen nicht so gut zurechtfindet, hat er es jetzt ebenfalls leichter: Die Hinweise sind nun in einfacherer Sprache verfasst und sagen ganz klar und verständlich, was zu tun ist.
Erinnerungsfunktion
Das neue Mail ist zwar wichtig, aber nicht gerade jetzt & sofort? Vergessen möchtest du aber auch nicht darauf? Kein Problem für Gmail. Wie auch andere Mail-Services hat Google jetzt eine Snooze-Funktion eingeführt. Du kannst E-Mails damit mit einer individuellen Frist versehen, bis dahin werden sie weggeräumt, um dann automatisch wieder in deinem Blickfeld zu landen. Diese neue Funktion ist beispielsweise bei Flugbuchungen interessant, wenn diese noch in weiter Ferne liegen.
Überarbeitetes Material Design
Natürlich springt auch das grafische Redesign im übersichtlichen Material Design von Gmail ins Auge: Neue Seitenleisten erleichtern dir den Zugriff auf und auch die Arbeit mit Notizen, Aufgaben, Kalender-Einträge u. a. Add-ons. Es gibt ab sofort auch eine eigene App für iOS und Android. Online ist die eine Sache, aber auch offline hat sich Google etwas einfallen lassen: Wenn du möchtest werden Mails der letzten 90 Tage lokal abgelegt und können entsprechend auch im internetlosen Flieger & Co bearbeitet werden.
Ganz schön viel Neuigkeiten also. Jetzt muss Gmail nur mehr sein Versprechen vom „sichereren, schnelleren und effizienteren“ Arbeiten auch im Realitätstest halten. Wir sind gespannt!
Quelle: Heise, Standard
Erstellt am: 05/03/2018