Was ist eine IP-Adresse und wie funktioniert das?

Fragezeichen Hast Du schon jemals einen Hollywood Film gesehen, indem ein Hacker aufgetaucht ist ohne, dass der Begriff IP-Adresse gefallen ist? Auch jedes Mal, wenn das FBI einen Verbrecher aufspüren muss, fällt der Begriff. Was genau ist aber diese IP-Adresse? Wieso kann man darüber Personen aufspüren und wo kommen sie her? Sehen wir uns das heute etwas genauer an.

Dein KFZ-Kennzeichen im Netz

Ich denke KFZ-Kennzeichen bieten hier einen ganz guten Vergleich. Sowie jeder Verkehrsteilnehmer im Straßennetz ein KFZ-Kennzeichen benötigt, so verhält es sich auch mit den Teilnehmern im Internet. Jeder der Ein Gerät egal ob Smartphone, Notebook, PC oder auch nur ein Server, auf der die Website eines Unternehmens abgelegt wird, allen wird eine IP-Adresse zugewiesen. Das basiert auf dem Internetprotokoll, kurz IP. Es ermöglicht den einzelnen Geräten im Netz, andere eindeutig zu adressieren und selbst auch als Empfänger für Daten zu fungieren. Schließlich geht es bei allem was wir im Netz tun um das Senden und Empfangen von Daten/ Informationen und die sollen im Idealfall auch da ankommen, wo wir das möchten.

IP-Adressen in Datenpakete

Möchten nun zwei technische Geräte miteinander kommunizieren, ist es erforderlich die IP-Adresse des anderen zu kennen. Beim Besuch einer Website beispielsweise, erledigt diese Abfrage Dein Webbrowser. Er fragt über den Domain Name Server die IP-Adresse Deiner Website an und kann so Deine Anfrage verarbeiten.

Dazu werden standardisierte Datenpakete eingesetzt, die unter anderem aus einem Header bestehen, in dem sowohl Empfänger als auch Sender eingetragen sind. Für jede Kommunikation im Netz ist also eindeutig festgehalten, wer an wen sendet und umgekehrt.

Genaueres zum Aufbau der IP-Adressen als auch über DNS-Server findest Du in unseren Beiträgen “IPv4 und IPv6 – die Unterschiede” sowie “Was bedeutet DNS?”

Wer vergibt IP-Adressen eigentlich?

Die Vergabe erfolgt weltweit über mehrere Ebenen. Genauer gesagt sind es drei Einrichtungen, die hierarchisch organisiert sind.

IANA – Internet Assigned Numbers Authority

Die IANA regelt die Vergabe von IP-Adressen international. Sie vergibt ganze Adress-Blöcke an regionale Vergabestellen, die RIR.

RIR – Regional Internet Registry

Es gibt insgesamt 5 regionale Vergabestellen die sich wie folgt aufteilen

  • AfriNIC(African Network Information Centre) – zuständig für Afrika
  • APNIC(Asia Pacific Network Information Centre) – zuständig für die Region Asien-Pazifik
  • ARIN(American Registry for Internet Numbers) – Nordamerika
  • LACNIC(Latin-American and Caribbean Network Information Centre) – Lateinamerika und Karibik
  • RIPE NCC(Réseaux IP Européens Network Coordination Centre) – Europa, Naher Osten, Zentralasien.

Diese vergeben ihrerseits wieder Adressblöcke an lokale Anbieter, im Regelfall sind das die uns bekannten Internet Provider, über die wir dann den Zugang zum Internet erhalten.

LIR – Local Internet Registry

Wir alle sind also Kunden bei einem LIR einer lokalen Vergabestelle, wie sie beispielsweise der Post, Telekom oder anderen Internet- Providern entsprechen. Die Vergabe der IP-Adresse erfolgt hier meist dynamisch. Das bedeutet, dass ein und derselbe Kunde nicht immer die gleiche Adresse erhält, sondern eine, aus dem Adressblock, der der Provider bereitgestellt wird.

Private Netze

Und dann gibt es da natürlich noch private Netze, in denen Du eigene IP-Adressen vergeben kannst. Die Empfehlung RFC 1918 sieht vor, Adressen aus einem eigens dafür vorgesehenen Bereich zu verwenden. Adressen aus diesem Adressbereich werden von der IANA nicht vergeben. Um die Kommunikation mit dem WWW zu ermöglichen, werden diese privaten, LAN internen Adressen beim Verlassen des eigenen Netzwerkes in gültige IPv4 Adressen übersetzt.

Statische Adressierung vs. Dynamische Adressierung

Wer Kunde bei einem Internetprovider ist, hat es vielleicht schon mal bemerkt. Die IP-Adresse die Du erhältst ist nicht immer die gleiche. Sie variiert mit jeder neuen Vergabe, was einen einfachen Grund hat. Der Internetprovider kommt mit einer wesentlich geringeren Anzahl an IP-Adressen aus, schließlich wird ihm ja nur eine begrenze Anzahl zur Verfügung gestellt. Da nie alle Kunden des Providers gleichzeitig online sind, kommt es hier oft zu einem 1:10 Verhältnis an tatsächlich benötigten IP-Adressen, was natürlich wesentlich sparsamer und auch günstiger ist.

Statische IP-Adressen hingegen verwendet man dort, wo es zum Beispiel aus praktischen Gründen erforderlich ist. Zum Beispiel hat niemand Lust die neue IP-Adresse seines Scanners oder Druckers herauszufinden, bevor er etwas druckt.

Und wie kann man IP-Adressen verschleiern?

Da wir nun wissen, dass wir definitiv eine IP-Adresse benötigen um online zu gehen, wie können wir dann noch verbergen, welche Person hinter der IP-Adresse steckt? Nun wenn wir schon nicht unsere eigene Adresse verwenden, dann müssen wir auf eine andere zurückgreifen. Genau das ermöglicht die Nutzung von VPN-Diensten. Du gehst bevor Du auf Inhalte im Netz zugreifst einen kleinen Umweg über einen Server, der natürlich eine andere IP-Adresse besitzt. Zum einen hast Du damit eine andere Adresse und zum Zweiten auch gleich eine Verschlüsselung Deines Datentransfers inkludiert. Das ist auch der Grund, wieso VPNs das beliebteste Mittel für Privatsphäreschutz und IP-Verschleierung sind. Mehr über VPNs findest du in einem unserer zahlreichen Artikel zum Thema!

Das war ein kleiner Exkurs der Dir vielleicht einige Fragen beantworten konnte. Wir möchten schließlich nicht nur die besten Lösungen, sondern auch ein gewisses Hintergrundwissen liefern – ein IT Gesamtpaket wenn Du so möchtest.


Erstellt am: 09/23/2021

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